Abschiebung von Azubi ist integrationsfeindlich und wirtschaftlich unsinnig
Würzburg 18. Aug. 2025 – Der drohende Fall einer Abschiebung eines tunesischen Koch-Azubis aus Würzburg, die Main-Post berichtete, sorgt bei der FDP Würzburg für Kritik. Es sei unverständlich, dass jemand, der seit fünf Jahren hier arbeitet, eine Familie gegründet hat, kurz vor seiner Abschlussprüfung steht und bereits einen sicheren Arbeitsplatz hat, abgeschoben werden soll, erklärte der Kreisvorsitzende der FDP Würzburg, Prof. Dr. Andrew Ullmann. Die Liberalen verweisen auf ihre langjährige Forderung nach einem modernen Einwanderungsgesetz. Bereits 2018 hatte die FDP auf Bundesebene den sogenannten „Spurwechsel“ vorgeschlagen: Wer sich im Asylverfahren befindet, aber in Ausbildung oder Arbeit integriert ist, soll die Möglichkeit haben, in ein geregeltes Einwanderungsverfahren zu wechseln.
Ullmann betonte, dieser Fall zeige beispielhaft, wie unvernünftig, widersprüchlich und dringend reformbedürftig die aktuelle Politik sei. Einerseits würden in ganz Deutschland dringend Fachkräfte gesucht, andererseits würden Menschen abgeschoben, die längst integriert seien und ihr Unterhalt selbst verdienen. Dieses Vorgehen verunsichere nicht nur Betroffene, sondern auch die Betriebe, die Verantwortung übernehmen und Geflüchtete ausbilden und beschäftigen. Wer hier Leistung zeige, Steuern zahle und einen Arbeitsplatz habe, müsse bleiben dürfen. Alles andere sei nicht nur menschlich falsch, sondern auch wirtschaftlich unsinnig, so Ullmann.