Fehlende Umsetzung beim Hitzeschutz im ÖPNV: „Ein Tropfen auf den heißen Schienenstahl“

Die FDP / WL / ZfW - Stadtratsfraktion zeigt sich enttäuscht über das aus ihrer Sicht unzureichende Vorgehen der Stadt Würzburg beim Thema Hitzeschutz im öffentlichen Nahverkehr. Zwar begrüße man die geplante Einführung von 18 neuen, klimatisierten Straßenbahnen, so FDP-Stadtrat Prof. Dr. Andrew Ullmann, doch der Großteil der derzeit eingesetzten Fahrzeuge sei weiterhin nicht klimatisiert und werde dies auch dauerhaft nicht sein. Einen konkreten Zeitplan für die schrittweise Ablösung der alten Fahrzeuge gebe es nicht. Auch im städtischen Haushalt sei bislang kein Cent für Ersatz oder Modernisierung vorgesehen.

„Dass neue Fahrzeuge mit Klimaanlagen kommen, ist gut, aber eben nur ein Tropfen auf den heißen Schienenstahl“, sagt Ullmann. „Die alten Straßenbahnen und Busse ohne Klimatisierung fahren zum Teil noch viele Jahre, und dabei wird es im Sommer regelmäßig unzumutbar heiß.“

Besonders problematisch sei, so die FDP / WL / ZfW-Fraktion, dass die Klimatisierung des ÖPNV im offiziell verabschiedeten Hitzeaktionsplan der Stadt Würzburg als eigenes Handlungsfeld genannt werde, jedoch bislang ohne jede konkrete Umsetzung. „Wenn der Hitzeaktionsplan nicht zur Alibi-Veranstaltung werden soll, müssen dort genannte Maßnahmen endlich mit Leben gefüllt werden: mit Zuständigkeiten, Finanzierungsplänen und Fristen“, fordert Ullmann. Die Stadträte vom FDP, WL und ZfW sehen vor allem die Stadtspitze und das Umweltreferat in der Pflicht, für Klarheit zu sorgen und die ÖPNV-Klimatisierung als Priorität der nächsten Jahre zu behandeln.

Auch im Hinblick auf vulnerable Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen oder Familien mit Kleinkindern sei es aus Sicht der FDP, WL und ZfW nicht hinnehmbar, dass Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln an heißen Sommertagen zu einer gesundheitlichen Belastung werden können. Die Attraktivität des Nahverkehrs dürfe nicht an der fehlenden Temperaturregulierung scheitern schon gar nicht in Zeiten, in denen die Stadt Klimaanpassung und Verkehrswende als zentrale politische Ziele betone.

„Ein moderner, klimafreundlicher Nahverkehr muss für die Menschen auch im Hochsommer nutzbar sein und das bedeutet: klimatisiert“, so Ullmann abschließend. Die Stadträte von FDP, WL und ZfW kündigen an, das Thema weiter in den städtischen Gremien zu verfolgen und sich für eine verbindliche Umsetzungsstrategie im Rahmen des Hitzeaktionsplans stark zu machen.